Sieben IoT-Beispiele

Sieben IoT-Beispiele, die Unternehmen direkt effizienter machen

Lesedauer: 12 Minuten | 1084 Wörter | Autor: Pascal Poletto

Das Analystenhaus Gartner führte 2019 eine Umfrage bezüglich des Einsatzes von IoT-Lösungen durch. Dabei wurden Branchen danach verglichen, ob sie IoT-Lösungen schon großflächig einsetzen, einen Pilotversuch starten oder in einer Proof of Concept-Phase sind. Die Ergebnisse sind teils erstaunlich. Es ist nicht etwa die produzierende Industrie, die hier den ersten Platz belegt, sondern die Biowissenschaft und das Ingenieurswesen. An zweiter Stelle stehen Logistikunternehmen. Auf Platz drei finden sich öffentliche Verwaltungen. Erst auf Platz vier liegt die produzierende Industrie. Die Gesundheitsbranche – insgesamt – liegt nur auf Platz fünf.

Derlei Umfragen zeigen ebenfalls, dass die Nutzung von IoT-Lösungen mit der Größe des Unternehmens und damit auch mit dem zur Verfügung stehenden Budget zusammenhängt. Das birgt die Gefahr, dass vor allem kleine und mittelständische Unternehmen den Anschluss an die Zukunft verlieren. Als Hinderungsgründe werden neben Budgetknappheit und Fachkräftemangel auch – vermeintlich – fehlende Anwendungsfelder genannt. Diese werden zudem oftmals komplizierter eingeschätzt als sie eigentlich sind.

Wir liefern Ihnen im Folgenden sieben IoT-Anwendungsbeispiele, die auch kleine und mittelständische Unternehmen nutzen können, um direkt effizienter zu werden.

Beispiel 1: IoT im Bauwesen

Ausgangssituation:

Der Bau eines Gebäudes, eines Parkplatzes oder auch eines Flughafens soll schnell und effizient verlaufen. Tagtäglich werden viele verschiedene Geräte von vielen Personen verwendet. Die Einhaltung des Arbeitsschutzes hat hier oberste Priorität.

Herausforderung:

Werkzeuge, Baumaterial und Geräte müssen immer vorhanden sein, um die Effektivität einer Baustelle zu garantieren. In der Realität ist einer der größten Zeitfresser, dass die Arbeiter vor Arbeitsbeginn auf den Baustellen nur selten wissen, ob Werkzeug und Material ausreichend vorhanden sind. Fehlt dann der Zement zum Arbeitsbeginn, geht wenig später zur Neige oder werden Mischmaschinen nicht gefunden, müssen unnötige Leerfahren, Wege oder zeitaufwändiges Suchen in Kauf genommen werden.

Lösungsansatz:

IoT kann diesen kleinen Zeitfressern den Garaus machen. Werden beispielsweise Werkzeuge oder Baustoffe mit langlebigen Sensoren basierend auf NarrowBand-Technologie ausgestattet, können die für den weiteren Bau nötigen Komponenten auf dem Baugelände geortet und gefunden werden. Außerdem wäre es machbar, mit Predictive Analytics-Funktionen zu berechnen, wann Zement oder Steine ausgehen und so entsprechend die notwenige Menge immer zeitgenau auf der Baustelle zu haben.

Beispiel 2: IoT im Einzelhandel

Ausgangssituation:

Tagtäglich sind Kunden in Supermärkten und Einkaufszentren auf der Suche nach ihren Lieblingsprodukten. Allerdings steigt aufgrund attraktiver E-Commerce-Angebote der Druck auf Lebensmittel-Unternehmen mit klassischer Verkaufsfläche. Die Kunden sind es gewohnt, ihre Waren schnell und in ausreichender Menge zu finden.

Herausforderung:

Bestimmte Regale, Auslagen und Positionen im Geschäft werden besonders häufig besucht, andere fast gar nicht. Die Auswertung, welche das genau sind, wo sie stehen und welchen Weg Kunden zu diesen Produkten nehmen, gibt den Verantwortlichen wichtige Insights. Genaue Erkenntnisse über das Bewegungs- und Kaufmuster zu haben, würde die Supply Chain und Qualitätssicherung im Laden deutlich vereinfachen.

Lösungsansatz:

IoT kann im stationären Handel durch Sensoren Laufweg-Überwachung der Einkaufswagen und Körbe leisten. Identifikation der verschiedenen Spots kann anhand von Heatmaps visualisiert werden. So können Lieferketten oder die Lagerlogistik optimiert werden: Beispielsweise die Reorganisation von Waren und Regalen zur Umsatzsteigerung. Auch ein Personenleitsystem zur gewünschten Ware wäre möglich. Es wäre zudem machbar, die Qualitätssicherung im Lebensmittelhandel durch Temperatursensoren zusätzlich zu sichern. So können Auffälligkeiten schnell identifiziert und Gegenstrategien angewandt werden.

Beispiel 3: IoT in der Arbeitssicherheit

Ausgangssituation:

Oftmals existieren Arbeitssicherheitsvorschriften in Betrieben nur in der Theorie. Die Mitarbeiter gehen ihrer täglichen Arbeit nach, ohne sich großartig über Arbeitssicherheit Gedanken zu machen. Die Einhaltung ist für viele obligatorisch.

Herausforderung:

Unbewusst kommt es zu Ansammlungen oder Verstößen gegen die Arbeitssicherheit, wo und warum bleibt in der Regel unbekannt. Diese Informationen wären aber für die Projektverantwortlichen im Betrieb von extremer Wichtigkeit. Nur so könnten sie Gegenmaßnahmen ergreifen.

Lösungsansatz:

IoT-Tracking-Sensoren können Heatmaps zu häufigen Laufwegen und zur Koordination optimaler Fluchtwege visualisieren. Dadurch könnte eine anonyme Zählung von Verstößen gegen Abstandsregeln vorgenommen werden und die Projektverantwortlichen wüssten, wo diese Verstöße in der Regel auftreten.

Beispiel 4: IoT zur Auslastungsprognose

Ausgangssituation:

Deutsche Krankenhäuser haben im Schnitt 20 - 30 IoT-fähige Ultraschallgeräte im Einsatz. Die Investitionssumme dieser Geräte beläuft sich auf rund 1,8 Mio. Euro. Trotz des Wertes dieser Geräte, ist Asset-Management in dem meisten Krankenhäusern bisher kein Thema.

Herausforderung:

Die Standorte, die Auslastung oder auch die unerlaubte Entwendung der Ultraschallgeräte wird nicht überwacht – es gibt kein Auslastungsmanagement und Controlling. Entweder werden die Geräte nicht gefunden oder sie sind gerade im Einsatz und können damit nicht benutzt werden. Bis zu 10 % der Geräte wird pro Jahr sogar gestohlen. Ergo: Medizinische Geräte werden sehr ineffizient eingesetzt.

Lösungsansatz:

Durch IoT ist eine lückenlose Performance-Überwachung mit Informationen zu Auslastungs- und Standortdaten eines jeden Ultraschallgeräts sowie Gruppen von Systemen möglich. Implementierung eines IoT-basierten Ressourcen-Management-Tools, um Investitionen zu senken, bis hin zu Ultraschall-as-a-Service ist alles denkbar. Der Einsatz von Überwachungszonen, beispielsweise am Ein- und Ausgang einer Station, ermöglichen auch eine Diebstahlüberwachung, ohne eine ganze Klink überwachen zu müssen. So würden Nutzungsdaten herstellerübergreifend erfasst, Synergien erkannt und in nutzerspezifischen Dashboards aufbereitet.

Beispiel 5: IoT zum Asset-Management

Ausgangssituation:

Ein Hersteller von dentalen Medizingeräten bietet Managed Services-Leistungen an und möchte die damit einhergehenden Support-Prozesse optimieren.

Herausforderung:

Wiederkehrende Support-Leistungen werden zum erbrachten Zeitpunkt häufig nicht benötigt oder erfolgen zu spät. Es gibt kein Tool, um den Kunden oder Lieferanten über den Gesundheitsstatus der Systeme zu informieren.

Lösungsansatz:

IoT-Sensoren können den Durchlauf der Flüssigkeiten messen und so den nächsten Wartungstermin berechnen. Diese Daten werden auf Wunsch dem Hersteller zur Verfügung gestellt. So sind bedarfsgerechte Wartungsintervalle und somit oftmals geringere Ausfallzeiten zu leisten.

Beispiel 6: IoT im Krankenhaus

Ausgangssituation:

Krankenhäuser müssen ihre medizinischen Geräte regelmäßig auf die Einhaltung der gesetzlichen Anforderungen hin prüfen.

Herausforderung:

Täglich muss ein Team von Technikern die medizinischen IT-Geräte im Krankenhaus warten. Dabei benötigen sie viel Zeit, die Geräte im Gebäude zu suchen.

Lösungsansatz:

Basierend auf der NarrowBand-Technologie, können alle zu wartenden Geräte mit langlebigen Sensoren ausgestattet. Mittels dieser Sensoren können die Medizin-Geräte auf dem Krankenhausgelände geortet werden.

Beispiel 7: IoT in der Wasserwirtschaft

Ausgangssituation:

Kanalisationen und Wasserleitungen unter der Erde befinden sich in schwer zugänglichen Bereichen. Die Sicherung einer reibungslosen Funktion dieser Leitungen ist für das altägliche Leben Hunderttausender Menschen sehr wichtig.

Herausforderung:

Wartungsarbeiten werden im Turnus durchgeführt, wobei Menschen direkt in die Schächte müssen, um an den Leitungen zu arbeiten. Unabhängig davon ob Wartungen oder Reparaturen anstehen, muss dies zunächst vor Ort verifiziert werden.

Lösungsansatz:

IoT-Sensoren können direkt an den Leitungen die Umwelteinflüsse wie Temperatur und Feuchtigkeit messen. Ebenfalls können Vibrationen und Geräusche gemessen werden, um Auffälligkeiten zu entdecken. Auf diese Weise können bei Unregelmäßigkeiten Wartungen präventiv und bedarfsgerecht durchgeführt werden. Ob Wartungen notwendig sind, kann bereits vor der Begutachtung vor Ort über die gesammelten Metriken beurteilt werden. Das minimiert die Ausfallzeit und erhöht die Effizienz.

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